Die Tage in Hastings vergehen schnell, ohne das wirklich etwas passiert. Ersteinmal habe ich alle möglichen Apfelfarmen angerufen, bis ich endlich drei Zusagen hatte. Das hört sich bestimmt an, wie wenn ich Jobs horten würde, aber es ist tatsächlich so, dass man, so lange noch kein Vertrag unterschrieben worden ist, nie wirklich eine feste Zusage hat. Die Zusagen waren folgende: food production, farmwork, apple picking. Letztendlich bin ich bei einem contractor hängen geblieben, der mir farmwork vermittelt. Bis das Apfelpflücken anfängt habe ich damit schon auf einer Kürbisfarm anfangen können. Also kommt ein bisschen Geld in die Kasse;) Leider regnet es jetzt aber seit ein paar Tagen, was heißt 1 1/2 Tage arbeiten auf der Kürbisfarm, 3 1/2 Tage Pause. Hätte ich bei der food production angefangen, hätte ich jetzt schon mehrere Stunden arbeiten können. Vielleicht kann ich den Verlust ja durch schnelles Apfelpflücken wieder wett machen;) Dazu kommt noch, dass auf Farmen eher immer Männer gesucht warden. Wenn also mal für ein oder zwei Tage jemand gebraucht wird, sind es Männer die gefragt warden. Keine Chance als Frau....
Jetzt aber erstmal einen Schritt zurück. Nach der ganzen Jobsuche habe ich mir Urlaub auf Samoa gegönnt. Hier bin ich mit 6 Personen von meiner Silverfern-Gruppe für 6 Tage auf die schöne Insel geflogen, die vier Stunden Flug von Neuseeland entfernt ist. Als Gruppe haben wir uns ein Appartment geleistet, so konnten wir an manchen Abenden gemeinsam Kochen....oder so dachten wir uns das zumindest! Läuft man in Samoa durch den Supermarkt wird schnell klar, dass selbst Kochen teurer ist, als die einheimischen Produkte auf dem Markt zu kaufen.
Die Fahrt vom Flughafen zu unserer Unterkunft war schon ein tolles Erlebnis. Natürlich wurden wir abgezogen und mussten mehr bezahlen, als wir hätten bezahlen müssen, aber dafür haben wir mit unserem Fahrer gleichzeitig eine kleine Tour durch die Stadt bekommen. Nur um eine Vorstellung zu bekommen, was ich mit abgezogen meine: Unser Minibus hat 10 Tala pro Person gekostet, aber mit dem Bus, mit dem die Einheimischen fahren, hätte man nur 3 Tala bezahlen müssen. Das ist für uns kein großer Unterschied, aber über eine längere Zeit gesehen kann man schon sehr viel sparen, wenn man es den Einheimischen gleich macht.
Die Häuser dort sind natürlich ganz anders als bei uns. Da es dort immer warm ist, haben die meisten Häuser keine richtigen Wände:
Alle Häuser haben unterschiedliche Farben, was die kleinen Orte richtig schön bund erscheinen lässt!
In den 6 Tagen haben wir so viel gesehen, wie wir sehen konnten! Dafür haben wir uns extra für 3 Tage ein Auto gemietet. So konnten wir auf die Südseite der Insel Upolu kommen, das ist die Hauptinsel von Samoa.
Upolu hat wirklich wunderschöne Strände und unglaublich tolle Caves, die einem das Gefühl geben im Paradies zu sein!
Am vorletzten Tag sind Haruka und ich mit der Fähre auf die Nachbarinsel Savaii, wo wir Blowholes an der Küste sehen konnten, dass sind Löcher in dem Boden, durch die Meereswasser mit Kraft der Wellen nach oben gedrückt wird. Die Küste war ein spektakel an sich, da man sehen konnte wie die Lava erstarrt ist:
Da wir keinen Bus zurück erwischt haben, haben wir versucht zu hitchhiken. Und das hat, dank der Polizei auch geklappt:
Die waren so freundlich uns auf der Ladefläche ihres Autos Platznehmen zu lassen.
Nach einer Abkühlung in einem idyllischem Wasserfall sind wir wieder zur Fähre und zurück auf die Hauptinsel gefahren.
Alles in allem war die Reise nach Samoa ein absoluter Traumurlaub! Aber ich bin auch froh, direkt nach der Reise arbeiten zu können;)
Nach der Resie wieder zurück bei den Jungs zu sein ist für mich allerdings nur eine Übergangslösung. Das sind zwar im Großen und Ganzen nette Menschen, aber die Umgangstöne und das exzesive Trinken (und letzte Nacht auch Drogen nehmen) ist für mich einfach absolut nichts. Ich gehe an solchen Abenden aus unserer Hütte raus und sitze in der Lounge unseres Hostels oder in der Küche und unterhalte mich mit den anderen Backpackern. So gesehen ist das ok, aber es ist auch extrem nervig und anstrengend. Leider sind zur Zeit alle Hostel in der Stadt und Umgebung ausgebucht. Das kommt daher, dass das Apfelpflücken und Blaubeerenpflücken beginnt und die Leute sich hier sammeln, um Arbeit zu finden.
Mal sehen, wie ich die Situation lösen kann;)
Jetzt entdecke ich mal die Region und lass die alltäglichen Sorgen hinter mir;)
Euch allen einen schönen Sonntag!